Wir sind gerade
erst zurück, die zwei Wochen verflogen wie immer viel zu schnell. Kaum beginnt
man so richtig zu entspannen ist es auch schon wieder vorbei. Doch machen wir
einen Sprung zurück, zum Urlaub 2014.
Durch die
Veröffentlichung des Buches "Am Wasser 2", in der ich meine Angelei
der letzten 4 Jahre in Spanien beschreibe, verzögerte sich mein Blogeintrag ein
wenig. 2014 machten sich mein Kumpel Christoph und ich zum vierten Mal auf den
Weg nach Spanien. Zwölf Tage hatten wir Zeit um diesem Wasser einen seiner
Schätze zu entlocken. Wir begannen an für uns neuen Plätzen. Es waren drei
verschiedene in der ersten Woche. Die Ausbeute war eher mager und wir
beschlossen noch einmal zu moven, in eine riesige Bucht, von der wir wussten,
dass sie immer für einen großen Fisch gut sei. In der ersten Nacht, es
schüttete wie aus Eimern, konnten wir gleich vier Fische bis 21 Kilo fangen.
Die Anzahl reduzierte sich in den kommenden Nächten auf einen Fisch pro Nacht,
tagsüber konnten wir kaum Aktivitäten verzeichnen.
Ein Traum wird
wahr.
Es war der
vorletzte Tag, die Nacht brachte wieder den obligatorischen einen Biss.
Mittlerweile war es 10 Uhr vormittags, ich war gerade am Rigbinden
als plötzlich die Funkbox einen Dauerton meldete. Ungläubig blickte ich auf das
blinkende weiße Licht und machte mich auf den Weg zur Rute. Ich nahm die Rute
auf und was ich dann erlebte brannte sich tief in mein Gedächtnis. Ich dachte
ich hatte eine Dampflok gehakt und war nur noch Zuschauer, die Schnur raste
unaufhaltsam von der Rolle. Doch plötzlich stoppte es, "Nein,
Hänger". Schnell ins Boot und mit Vollgas der Schnur hinterher, am Hänger
angekommen löste sich die Schnur sofort und sprang komplett in die andere
Richtung. Mein Gegenüber dachte aber noch lange nicht ans aufgeben. Immer
wieder drückte er mir die Rutenspitze ins Wasser und nahm Schnur. Nach
zwanzigminütigen Hin und Her zeigte er sich das erste Mal und mein Herz
rutschte mir in die Hose. Meine Arme begannen wie wild zu zittern. Ich hatte
Probleme den massiven Fisch in den Kescher zu manövrieren, doch beim zweiten
Versuch klappte es und ich konnte mir den Freudenschrei nicht verkneifen. Im
Kescher stehend sah ich erst genau was für ein Gerät von Fisch das war. Zurück
am Ufer befestigten wir die Waage an einem Baum um ein genaues Ergebnis beim
Wiegen zu erzielen. Und der Zeiger wanderte, wanderte, und wanderte, unsere
Augen wurden immer größer. Schlussendlich pendelte sich der Zeiger bei 30,3
Kilogramm ein. "Wahnsinn, jaaa", ich konnte es einfach nicht fassen.
Hier baumelte er nun, der Traum warum wir dieses Wasser Jahr für Jahr aufs neue
aufsuchten.
Mein Grinser
hielt noch einige Wochen an und kommt noch immer zurück auf meine Lippen, wenn
ich an das Geschehene denke.
Mehr Details zu
diesem Fisch und meinen Erfahrungen in Spanien könnt ihr im Buch "Vom
Wasser II" nachlesen.
Teil 2 folgt.
Tight Lines
Euer Gerald