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Montag, 3. September 2012

One-night-stands... ( von Gerald Melzer)

Ein weiterer Bericht unseres Gastautors: Gerald Melzer

Es ist mal wieder so weit, ich bin 5 Tage am Stück in Österreich bevor es wieder ins Ausland geht. Das bedeutet ich kann 4 Nächte Angeln unterbringen. Nächte deshalb da unter tags trotzdem geschufftet werden muss. Mein Arbeitstag beginnt um 9 Uhr und endet circa um 17 Uhr. Das gibt mir die Möglichkeit von circa 19 bis 07 Uhr unseren Freunden nachzustellen.

Mit Minimalausrüstung bepackt geht es an das Zielgewässer, es handelt sich um einen 10 ha großen See mit gutem Karpfenbestand. Meinen Platz wähle ich ziemlich am Ende des Sees der nur zu Fuß über einen langen Waldweg erreichbar ist und deswegen von den meisten Anglern gemieden wird. Hier habe ich meine Ruhe und kann ziemlich sicher gehen dass der Platz auch frei sein wird und keiner auf meinem Futter fischt.

Die erste Nacht begann ich mit wenig Futter, 2 Hände Boilies (Sea Power +) pro Rute sollten ausreichend sein um schnell einen Biss zu bekommen. Dem war dann leider doch nicht so und erst um 06 Uhr morgens konnte ich eine Schuppi der 5-6 Kilo Klasse fangen. Die Fische sprangen wie verrückt und deshalb wunderte es mich sehr dass ich nicht mehr Bisse bekam. Also wurde bevor ich den See verließ noch großflächig gefüttert. Circa 2 kg Boilies in 25 und 30mm verteilte ich auf beiden Spots. Große Köder deshalb, da ich unter tags doch halbwegs fit sein wollte und nicht ständig durch kleine Karpfen geweckt werden wollte.

Die zweite Nacht, ich war um 19 Uhr am See, legte wie gewohnt die Ruten auf ihre Spots, änderte meine Futtertaktik und fütterte noch gut einen Kilo pro Rute nach, dann verkroch ich mich unter meinem Schirm und suchte Schutz vor den Gelsen. Mit der Dämmerung zeigten sich auch wieder die Bewohner des Sees, sprangen und buckelten, und das sehr häufig direkt über meinem Futter. Ich rechnete jede Minute mit einem Lauf, um 22 Uhr war es dann soweit und die Maschen meines Keschers umschlangen einen alten Bekannten. Einen Schuppi mit 17 kg den ich heuer bereits das dritte Mal am selben Spot fangen durfte. Und das bei nur circa 10 Angelnächten!!! Bis zum Morgen bekam ich 4 weitere Bisse und konnte 3 verwerten. Einen 11er und einen 8er Schuppi. Bevor ich den See verließ fütterte ich wieder gut 4 Kilo Boilies.

Nacht Nummer 3: Ich kam um 19 Uhr am See an. Wie gewohnt landeten die Montagen schnell auf ihren Spots und ein Kilo Boilies pro Rute wurde direkt hinterher geschaufelt. Vor 21 Uhr rechnete ich nicht mit Aktion. In der Dämmerung fingen die ersten Fische auf meinen Spots an zu springen. Ich war zuversichtlich dass es nicht mehr lange dauern konnte bis mein Bissanzeiger zu singen begann. Punkt 22 Uhr, die Rute lief ab und brachte einen schönen Schuppi mit 12 Kilo. Schnell war die Rute wieder draußen und es flog ein Kilo 25er Murmeln nach. Bis um 04 Uhr morgens meldete sich mein Bissanzeiger im Stundentakt, ich konnte weitere 4 Fische zwischen 8 und 11 Kilo landen und 2 gingen verloren. Dann ließ ich die Montagen am Ufer und schlief noch 3 Stunden um halbwegs kraftvoll in den Tag gehen zu können. Vor dem gehen fütterte ich noch, die gleiche Menge an Boilies wie am Tag zuvor sollte hoffentlich passen.

Die letzte Nacht. Dieses Mal war ich bereits um 17 Uhr am Wasser, die Routinearbeit war schnell erledigt und dann hiess es auf unsere beschuppten Freunde zu warten. Ziemlich erschöpft von der letzten Nacht und dem anstrengenden Tag verabschiedete ich mich direkt für 2 Stunden ins Land der Träume. Normalerweise kamen die Bisse erst wenn sich die Fische auch bemerkbar machten. Bis 23 Uhr war Totenstille am Wasser und bei meinen Bissanzeigern. Dann durchbrachen immer mehr Fische die Wasseroberfläche und signalisierten ihre Anwesenheit. Um 01 Uhr kam der erste Biss. Der kleinste Karpfen der letzten Nächte mit ca. 3 kg vergriff sich an der 25mm Kugel. Um 02 Uhr folgte noch ein Schuppi mit 7kg. Dann montierte ich auf beiden Ruten nur mehr 30mm Boilies um vielleicht doch noch einen der dicken zum Landgang überreden zu können oder zumindest noch ein paar Stunden schlaf zu bekommen. Mit dem Dickmann wurde es leider nichts und der Schuppi blieb der letzte Fisch.

Alles in allem waren es gute 4 Nächte mit genügend Aktion. Trotz Einsatzes von nur großen (25-30mm) Boilies konnte ich die ganz Dicken leider nicht auf meinen Platz bekommen oder Haken und es waren die Fische zwischen 7 und 12 Kilo die mein gutes Futter genossen.

Die one-night-stand Angelei bringt bestimmt seine Vor- und Nachteile mit sich. In meinen Augen Vorteile: meistens ist der See unter der Woche nicht voll mit Anglern und ich denke die Fische merken den Wochenendandrang. Bei wenig Zeit kommt man so auch ans Wasser. Mögliche Nachteile: der nasse Kescher und die angeschleimte Abhakmatte und Wiegeschlinge, das im Auto bei Affenhitze nicht besonders gut riecht :)


Mein Tipp: die Ausrüstung unbedingt so gering und leicht (Gewicht) wie möglich zu halten und auf alles Unnötige zu verzichten und immer einsatzbereite Montagen dabei zu haben. Es gibt keine Zeit zu verlieren :).



Ich bin glücklich mal wieder ein paar Nächte am Wasser verbracht zu haben und freue mich schon aufs nächste mal.

Man sieht sich am Wasser :), Euer Gerald

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